Der Gevangenenpoort oder „Eikelpoort“ war Bestandteil der damaligen Stadtmauer, diente aber auch als Gefängnis. Zwischen 1589 und 1603 waren mindestens 6 angebliche Hexen in diesen Zellen untergebracht.
Die erste Welle ereignete sich im Jahr 1589 in Nijlen, wo das „simpel Meyscken“ Anneke Faes angeklagt wurde, Milch und ein Pferd verhext zu haben. Zusammen mit ihrer Mutter, Liesbeth Stryckaerts, wurde sie verhaftet und nach Lier gebracht. Der Gerichtsdiener Willem Brant lässt die 14-jährige Faes auspeitschen, bis das Mädchen gesteht. Sie beschuldigte zwei weitere Frauen als Hexen: Anna Cops aus Lier und Cathelyne Van den Bulcke aus Nijlen.
Die schwangere Liesbeth Stryckaerts wird bald entlassen. Anneke Faes musste zur Strafe jeden Freitag fasten, Anna Cops wurde für sieben Jahre verbannt. Aber auch Van den Bulcke war ein schlimmeres Schicksal beschieden. Faes bezeichnete sie als Oberhexe. Am 19. Dezember wurde sie von einem Henker aus Antwerpen gefoltert. Cathelyne erzählt ihren Verhörern unglaubliche Geschichten: Sie sei vom Teufel „Moonvaeyer“ verführt worden, konnte aus Wasser Butter machen und habe am Hexensabbat teilgenommen. Bemerkenswert ist jedoch, dass sie nie die Namen anderer Hexen erwähnte. Eine mutige Tat, zumal Van den Bulcke selbst angezeigt worden war. So ersparte sie anderen das höllische Schicksal, das sie erwartete: den Scheiterhaufen... (siehe Standort Gedenkstein).
Im Jahr 1603 beherbergte das Gefangenentor zwei neue Hexen: Engelberte Hechts war im Maagdenhuys festgenommen worden, wo sie angeblich die dort lebenden jungen Mädchen verhext hatte. Wenig später folgte Helwige Van Horck, der in einem nahe gelegenen Gasthaus (siehe Standort Den Torst) niedergestochen worden war und nicht genug geblutet hatte. Das endgültige Schicksal von Hechts ist unbekannt, Van Horck wurde verbannt.
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