Der malerische Beginenhof gehört seit 1998 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Es ist ein typischen Straßenbeginenhof aus dem 13. Jahrhundert mit 11 engen Gassen und 162 Häusern. Die Eingangstüren der Häuser tragen den Namen eines Heiligen oder sind mit einer Bibelszene versehen. Die meisten Häuser stammen aus dem 17.-18. Jahrhundert. Einige öffnen sich zu typischen Innenhöfen und Toren.
Ursprünglich wurden die Häuser von Beginen bewohnt: alleinstehende, gläubige Frauen, die dort ein eigenständiges Leben unter der Leitung einer „Grootjuffrouw“ (Vorsteherin) führen konnten. Sie legten das Gelöbnis der Keuschheit und Gehorsamkeit, aber nicht der Armut ab. Sie bestritten ihren Lebensunterhalt durch Weben, Spitzenklöppeln oder Sticken. Sie konnten den Beginenhof jederzeit verlassen, nur abends und am Sonntag blieben die Tore geschlossen. Im Jahr 1994 starb Agnes, die letzte Begine von Lier.
Im Zentrum des Beginenhofs befindet sich die St.-Margareten-Kirche.
Der Beginenhof wird in den nächsten Jahren in mehreren Phasen restauriert. Mehr Informationen.
Die Godshuizen (Gotteshäuser) in der Nähe des Beginenhofs wurden früher als Unterkunft für Kranke usw. genutzt. Die kleinen Häuser sind um einen schönen Innenhofgarten herum angeordnet. Sie können dort eine Ausstellung von Lierse sehen.
Die Lierer Spitze ist einzigartig, denn es handelt sich nicht um Klöppelspitze, sondern um Tüllspitze. Außerdem wurde Lier weltweit bekannt durch das Perleren (Perlenstickerei).
Im und um den Beginenhof herum können Sie Spitzenwerkstätten besuchen.